Sommer.Erlebnis.Bauernhof 2018
Unter dem Motto "Sommer.Erlebnis.Bauernhof" fanden im Juni und Juli 2018 bayernweit Projektwochen im Rahmen des Programms "Erlebnis-Bauernhof" statt. "Wir möchten damit die Schulen verstärkt auf die Möglichkeit eines Bauernhofbesuches hinweisen", sagte Hella Mayr, Ansprechpartnerin am AELF Erding.
Landkreis Erding: Schüler erkunden den Bauernhof
Im Juli 2018 haben sich die 14 Schüler der Klasse 4a der Grundschule Fraunberg in Reichenkirchen gemeinsam mit ihrer Lehrerin Sonja Wörner auf den Weg zum Bauernhof der Familie Pfanzelt in Grafing gemacht.
Der dortige Unterrichtstag stand unter dem Motto "Getreideanbau früher und heute". Erlebnisbäuerin Maria Pfanzelt verdeutlichte den Kindern die Merkmale eines Ackerbaubetriebes im Vergleich früher zu heute.
Maria Pfanzelt stellte die Pferde und deren Bedürfnisse vor sowie Regeln im Umgang mit den Tieren. Wer wollte, konnte die Pferde füttern und striegeln.
Was ist welches Getreide?
Auf den nahegelegenen Getreidefeldern ließ Landwirt Hans Pfanzelt Getreidearten wie Weizen, Gerste und Hafer bestimmen und die Getreidekörner den Ähren zuordnen. Anschließend drehten die Kinder eine Windmühle mit der früher die gewonnenen Getreidekörner von Verunreinigungen getrennt wurden.
Pfanzelt ging mit Bildkarten auf den Getreideanbau früher und heute ein. Die Schülerinnen und Schüler erkannten die körperliche Arbeit in früheren Zeiten, die heute moderne Technik und Maschinen übernehmen. "Die hatten ja gar keinen Bulldog, sondern Pferde“, bemerkte ein Junge.
Nicht nur den Pferden schmeckt der Hafer
Abschließend quetschte jedes Kind Haferkörner zu Haferflocken. Jedes Kind bereitete sich so sein individuelles Müsli zu.
Landkreis Freising: Grundschüler informieren sich über Nutztiere
22 Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a der St. Korbinian Grundschule in Freising waren mit ihrer Lehrerin Stephanie Rothfischer im Sommer 2018 bei Familie Ball in Zurnhausen. Das Motto des Unterrichtstags dort: Nutztiere auf dem Bauernhof.
Bäuerin Renate Ball informierte die Kindern in einer Besprechungsrunde auf Strohballen Schritt für Schritt über Nutztiere. Auf ihrem Hof leben unter anderem Pferde, Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner, Enten, ein Hofhund und Hasen. Die Kinder durften die Hasen mit Löwenzahn füttern und eine Henne streicheln - denn Erfahrung mit allen Sinnen gehört im Lernprogramm Erlebnis Bauernhof dazu. Kinderlieder, die die Bäuerin mit den Kindern sang, förderten das Verständnis.
Wie entsteht Milch?
Renate Ball führte die Kinder auf die Weide. Dort war eine Kuh mit ihren Zwillingskälbern die Sensation. Dass Kühe Milch geben und damit für einen Bauernhof von Nutzen sind, war den Kindern schnell klar. Aber wie entsteht Milch? Die Klasse beobachtete, wie die Kühe Gras fressen und Ball erklärte, dass durch Wiederkauen und das viele Wasser, das eine Kuh trinke, in deren Körper Milch entstehe.
Zur Stärkung durften die Kinder aus Sahne Butter schütteln. Ein frisches Butterbrot an einem herrlichen Sommertag - das schmeckte! Begeistert sagte ein Kind am Ende des Vormittags: "Wenn ich groß bin, werde ich auch mal Bäuerin!"
Lehramtsanwärterinnen informieren sich über Erlebnis Bauernhof
Im Juli 2018 erlebten Lehramtsanwärterinnen der Grundschulen des Landkreises Erding das Programm Erlebnis Bauernhof. "Wir möchten damit die Schulen verstärkt auf die Möglichkeit eines kostenlosen Bauernhofbesuches hinweisen", sagt Hella Mayr, Ansprechpartnerin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Erding. Seit 2012 haben bereits 180.000 Kinder am Mitmachprogramm auf einem der bayernweit 550 Bauernhöfe mit speziell ausgebildeten Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern teilgenommen.
Ergänzung zu Heimat- und Sachunterricht
In Absprache mit der Seminarrektorin Marion Rosenberger lud Hella Mayr die 16 Lehramtsanwärterinnen der Grundschulen im Landkreis Erding auf den Erlebnis Bauernhof der Familie Schindlbeck in Lüß ein. Die jungen Lehrkräfte konnten sich dort im Rahmen eines Seminartages gezielt informieren.
Hella Mayr erklärte zu Beginn das Programm Erlebnis Bauernhof ausführlich und motivierte die jungen Lehrerinnen dazu, es zukünftig mit ihren Klassen zu nutzen. Unter anderem ergänzt es einige Themen im Heimat- und Sachunterricht hervorragend. Das Angebot ist für die Lehrer unkompliziert, sie vereinbaren einen Termin mit einem der gelisteten Betriebe, zehn im Landkreis Erding.
Schülerinnen und Schüler erleben die Natur
Mit allen Sinnen erfahren die Schülerinnen und Schüler die Natur. Sie lernen, woher ihr Essen kommt, unsere Lebensmittel wertzuschätzen, welche Formen der Landbewirtschaftung es gibt und bekommen ein realistisches Bild der Landwirtschaft. Regionalität und Nachhaltigkeit, die Arbeit und Bedeutung der Landwirte zu schätzen, wird den jungen Menschen bewusst. Die Bäuerin Helene Schindlbeck führte die Einheit "Vom Korn zum Brot" mit den jungen Damen als Mitmachprogramm durch. Es wurden Getreidearten bestimmt, Getreidekörner gemahlen und eigene Semmeln geformt und gebacken.
Die Lehrkräfte verschafften sich bei einer Hofführung einen Überblick der Tätigkeiten eines landwirtschaftlichen Betriebes. Hans Schindlbeck gab dazu fundiertes Fach- und Hintergrundwissen über die Tierhaltung, insbesondere der Mutterkuhhaltung und die Maschinen, die zur Bewirtschaftung des Hofes nötig sind.